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Design Thinking

Als Begriff ist „Design Thinking“ längst etabliert und gerade im Startup-Umfeld nicht mehr weg zu denken. Auch wenn die Gedanken, die dem Prozess zugrunde liegen, grundsätzlich richtig sind, eignet sich die Methode nicht als Allheillösung um innovative Ideen zu entwickeln.

Glühbirne in Dämmerung

Design Thinking steht für einen kreativen Innovationsprozess und (neuen) Denkansatz, der Menschen und deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Dabei spielt die potenzielle Lösung und die Komplexität des späteren Produkts zunächst keine übergeordnete Rolle. Design Thinking wird als Methode herangezogen um Geschäftsmodelle neu zu denken. Dabei sollen aus der Perspektive der Nutzenden Ideen entwickelt werden, die bei der Problemlösung helfen.

Das Prozessziel ist es, kollaborative Kreativität zu fördern und das oftmals mit unkonventionellen Wegen in interdisziplinären Team-Konstellationen.
Auch wenn die Methode in den letzten Jahren stark gehyped wurde, existiert sie bereits seit den 80er Jahren.

Infografik zum Design Thinking

Der Design Thinking Prozess

Design Thinking besteht aus sechs Schritten die zwingend beachtet werden müssen. Die einzelnen Schritte können dabei kreativ und unkonventionell ausgelegt werden.

1. Verstehen

Wo sind die Pain Points der Anwenderschaft? Wie werden die Probleme aktuell gelöst? Was kann man tun um ihnen das Leben leichter zu machen?
Die Problemstellung richtig zu verstehen, bedeutet intensive und sorgsame Recherchearbeit zu leisten.

2. Beobachten

In dieser Phase geht es darum die Anwenderschaft in Aktion zu erleben, um sich besser in ihre Lage versetzen zu können. Dafür werden Interviews mit der Zielgruppe durchgeführt oder sie werden in ihrem Alltag begleitet. Die Ergebnisse dieser Beobachtungen müssen genau dokumentiert werden.

3. Synthese

Die zugrunde liegenden Informationen aus Recherche und Beobachtung werden konsolidiert und aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, damit ein 360-Grad-Blick auf die Zielgruppe möglich wird. Im Ergebnis können Muster identifiziert werden, die die potenziellen Probleme und Lösungen abbilden.

4. Ideen

In diesem Schritt werden, häufig im Rahmen eines Brainstormings, Ideen zusammengetragen. Dabei spielt die Qualität der Ideen noch keine große Rolle. Je mehr Ideen desto besser. Da beim Design Thinking eine Idee erst dann hinterfragt wird, wenn man versucht sie umzusetzen, wird in diesem Schritt auch noch keine Kritik geübt, sondern nur fleißig gesammelt.

5. Prototyping

In einem iterativen Prototyping baut man auf den Ergebnissen der Ideenfindung auf. Das Prototyping dient dazu, im Rahmen eines Workshops erste Ideen zu visualisieren und auszuprobieren. Die Prototypen sollen dabei helfen, ein Gefühl für das zu entwickelnde Produkt zu bekommen und spezifische Fragen zu beantworten, mit deren Hilfe die Idee ausgearbeitet werden kann.

6. Testen

In der letzten Phase geht es darum, die Idee mit der Anwenderschaft zu testen, das Feedback einzuholen und das zu entwickelnde Produkt auf dieser Basis sukzessive zu optimieren.

Design Thinking in Auszügen

Unsere generelle Herangehensweise in Projekten ist nutzerzentriert und auch wenn viele der hier aufgelisteten Schritte, wesentliche Bestandteile in unserem Design-Prozess sind, würden wir Design Thinking nie dogmatisch anwenden.

Design Thinking birgt das Potenzial, wichtige Ressourcen bei der Umsetzung einer Produktidee zu verbrennen. Da der Prozess in der Ideenfindung keine Kritik zulässt, läuft man Gefahr Ideen zu verfolgen die nur schwer oder gar nicht realisierbar sind.

Man sollte genau abwägen, ob Design Thinking bei der geplanten Produktentwicklung eine geeignete Methode ist und nie Pauschal einen Workshop als Kick-Off anbieten.